Eine Wärmepumpe eignet sich gut für Reihenhäuser: Gerade hier kann sie ihre Stärken voll ausspielen. Wie Eigentümerinnen und Eigentümer von einer Wärmepumpe profitieren, zeigt das Praxisbeispiel von Katrin Fuhrmann in Niedersachsen
Immer wieder bleiben Spaziergängerinnen und Spaziergänger am Gartenzaun stehen und sprechen Katrin Fuhrmann auf ihrer Wärmepumpe im Vorgarten an. Sie ist die erste in ihrer Reihenhaus-Siedlung nahe Celle in Niedersachsen, die eine Luft-Wasser-Wärmepumpe als Heizung gewählt hat. Für ihr Reihenhaus aus den 1970er-Jahren hat sie sich für ein besonders leises Modell mit dem natürlichen Kältemittel Propan entschieden. Neben seiner Umweltfreundlichkeit liegt hier ein weiterer Vorteil: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gibt einen Förderbonus von fünf Prozent und fördert den Heizungstausch hin zu Erneuerbaren Energien im Eigenheim mit bis zu 70 Prozent.
Wir haben unsere Wärmepumpe seit 2023 und fühlen uns pudelwohl. Ich bin mir sicher, dass diese Technik auch für alle anderen Reihenhäuser in der Siedlung gut funktioniert, sagt sie. Ihr Haus wurde 1979 gebaut: solide Bauweise, 110 Quadratmeter groß, ungedämmt. Die Fenster und Türen haben die Fuhrmanns in den vergangenen Jahren erneuert, die alten Rippenheizkörper durch moderne Heizkörper ersetzt. Diese kommen nun mit einer niedrigen Vorlauftemperatur aus und können im Sommer auch kühlen. Sämtliche Fenster haben Jalousien erhalten, Katrin Fuhrmann kann diese bequem über eine App auf dem Smartphone hoch- und runterfahren.
Auf dem Dach zur Gartenseite Richtung Süden ist eine Photovoltaik-Anlage mit zehn Solarmodulen installiert. Sie liefert genügend Strom, um die Wärmepumpe hälftig mit Strom zu versorgen. Eine Wärmepumpe und eine Photovoltaik-Anlage passen hervorragend zueinander, erklärt Heizungsmonteur Uwe Patzak, der die Fuhrmanns beim Energiewechsel betreut hat. Die Photovoltaik-Anlage produziert Strom – und die Wärmepumpe verbraucht Strom. Ein gutes Duo.
Die Heizung hat das Team um Uwe Patzak innerhalb weniger Tage eingebaut. In der Regel reichen hierfür zwei bis drei Arbeitstage, sagt der Fachmann. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe braucht im Reihenhaus wenig Platz. Wichtig ist es, die Abstände zu den Nachbarn zu beachten. Die Bundesländer regeln diese Abstände unterschiedlich. Eine Übersicht zu den Abstandsregelungen der Bundesländer finden Sie hier. Doch vor allem sollte man auf den Schall achten, der bei den Schlafzimmer-Fenstern der Nachbarinnen und Nachbarn ankommt.
Wir haben für die Wärmepumpe gut 33.000 Euro bezahlt und zusätzlich 10.000 Euro für die Photovoltaik-Anlage, sagt Katrin Fuhrmann. Die Investition habe sich schon jetzt gelohnt, die Energiekosten seien spürbar gesunken. So kommt die neue Heizung auf eine sehr gute Jahresarbeitszahl von 4,5. Diese gibt die Effizienz der Heizung an. Im Fall von Familie Fuhrmann wird aus einer Kilowattstunde Strom also die viereinhalbfache Menge Wärme. Nach der eigenen Erfahrung mit dem Heizungswechsel lautet ihr Rat an andere Reihenhaus-Besitzer: Unbedingt vorher eine Heizlast-Berechnung machen lassen, damit die Wärmepumpe nicht über- oder unterdimensioniert ist. Am besten mehrere Angebote von Handwerksbetrieben einholen, dann gemeinsam vernünftig und langfristig planen – und wirklich Vertrauen zum Handwerker haben. Ohne geht es nicht.
Die ersten Nachbarinnen und Nachbarn haben ebenfalls PV-Anlagen auf dem Dach und Balkon installiert und sich über die Wärmepumpen-Technologie informiert. Katrin Fuhrmann freut sich über den erfolgreichen Heizungswechsel: Jetzt wollen wir genießen und uns an den niedrigen Kosten erfreuen.